2012/07/27

Hitzefrei





...bei dem Wetter lümmeln wir am liebsten bei Oma und Opa im Garten herum und lassen es uns gut gehen.
Und ihr so?

2012/07/24

36 und fabelhaft



Seit vorgestern bin ich 36 und fühle mich damit ganz wunderbar. Zwar geht es mit großen Schritten Richtung Vierzig, aber ein bisschen ist das ja noch hin. Und Vierzig ist das neue Dreissig, oder? Ich habe auch schon auf die große Krise gewartet, das "Oh nein 36, ich werde alt, ich flipp aus!", aber bis jetzt: nix. 
Das liegt vielleicht daran, dass die letzten Jahre mit die besten überhaupt waren. Nicht, dass die Zwanziger irgendwie schlecht waren, im Gegenteil, ich habe sie in vollen Zügen genossen. Ich hatte einen abwechslungsreichen und tollen Job als Modejournalistin und habe das auschweifende Hamburger Großstadtleben in vollen Zügen genossen,  mit allem was dazu gehört.
Wilde Parties wurden gefeiert (Zitat meiner damaligen Chefin in der PR-Agentur: "Blinki, Du bist wie eine Tochter für mich, aber könntest Du eventuell mal nüchtern zur Arbeit kommen?"), ich habe mitten auf der trubelnden Schanze gewohnt und einen Rockstar gedated. Und einfach das Leben genossen.
Ohne Verpflichtungen, ohne an Morgen zu denken.
Mit Anfang Dreissig war mir das auf einmal zu viel. Ich hatte mir immer eine Familie gewünscht und das unstete Leben mit den ständigen Reisen in die Modemetropolen war einfach nur noch ermüdend. Wie schafft man es, acht mal in Mailand zu sein, ohne einmal den Dom gesehen zu haben? So war meine Arbeit. Von den nervigen, großenteils jedem Klischee entsprechenden Modeleuten mal abgesehen. Also habe ich mich nochmal komplett verändert. Beruflich (von der Modetussi zur Grundschullehrerin-geht es noch drastischer?), bin zurück in die Provinz gezogen, habe einen tollen Mann geheiratet und ein Baby bekommen. Jetzt ist das Leben eher ruhig und beschaulich, und ich bin endlich zur Ruhe gekommen. Sogar mit Birkenstocks wurde ich schon erwischt, und obwohl ich zuerst dachte, dieses Zugeständnis an die Bequemlichkeit wäre der Untergang des Abendlandes, trage ich sie immer häufiger. Aber nicht ohne meinen Pumps zuzuraunen: "Mädels, Eure Zeit kommt wieder-versprochen!"
Ich bin endlich angekommen und fühle mich so wohl wie noch nie.
Manchmal träume ich noch von Hamburg, von Sonnenaufgängen am Elbstrand, von meinen Freunden und gemütlichen Nachmittagen im Wohlers Park. Von den Kieztouren, von Konzerten und dem samstäglichen Flohmarkt am Schlachthof. Aber nichts, wirklich nichts lässt mich daran zweifeln, wie gut und richtig diese Entscheidungen für mich waren.Und weil ich in meinen Zwanzigern nichts habe anbrennen lassen und mich wirklich völlig ausgetobt habe, habe ich jetzt keine Sekunde das Gefühl, etwas zu verpassen. Ich geniesse es einfach, Zeit mit meinem Baby und meinem Mann zu verbringen. Und gute Freunde bleiben eh, egal wie viele Kilometer einen trennen.
Zur Feier meines Geburtstages hat mein Mann mich mit einem opulenten Geburtstagsfrühstück überrascht, während unser Sohn uns mit einem gesegneten Schlaf bis 9.30 Uhr beglückte. Herrlich! Nachmittgas hatten wir die Bude voll mit Eltern, Geschwistern und vielen Freunden. Sogar meine Freundin F. aus Berlin ist extra angereist. Und ich habe gebacken. Falls einer meiner Freunde aus Hamburg das liest: Ja, ge-back-en! Ich weiß, ich weiß! Und es wurde mir sogar glaubhaft versichert, dass es gut geschmeckt hat-verrückt!
Also, ob 36, 38 oder 40. Ich bleibe genau hier. 
Wie geht es Euch mit dem Älterwerden? Ich bin gespannt!




2012/07/18

Sauer macht lustig


...was haben wir gelacht! Auch gerade laufen bei mir schon wieder die Tränen, beim blossen Anschauen der Bilder. Besonders das Foto auf dem Levi aussieht wie Karl Dall ist einfach unbezahlbar. Und dabei haben wir die Apfelpampe vorher beide probiert-die war wirklich überhaupt nicht sauer! Levi sah das etwas anders...
Lieber Levi, falls Du das irgendwann liest-es tut uns leid, dass wir Dich so hemmungslos ausgelacht haben, aber Du warst einfach zu niedlich. 
Und Du hast Deinem Vater und mir an diesem Nachmittag mal wieder viel Freude gemacht!
Love, Mama

2012/07/16

Eltern und Eltern

Als ich schwanger wurde, habe ich eines immer besonders betont: mit anderen Eltern möchte ich möglichst nichts zu tun haben. Denn das einzige was man gemeinsam hat ist ja das Kind- das kann doch nicht reichen! Dass das eine ziemlich große Gemeinsamkeit ist, und durchaus reicht, ist mir erst aufgegangen als ich dann tatsächlich Mutter wurde und das Bedürfnis hatte mich mit anderen auszutauschen.
Aber zunächst einmal habe ich gewettert: Eltern sind anstrengend, dogmatisch was Erziehungsfragen angeht, vergleichen ihren selbstverständlich hochbegabten Sprössling ständig mit meinem, wissen alles und sowieso besser, und finden nur sie selbst haben die absolut richtige Art mit einem Kind umzugehen.
Die schlechte Nachricht lautet: viele sind wirklich so. Man (Frau) MUSS stillen, das Kind MUSS mit im Elternbett schlafen (oder im Beistellbett oder im eigenen Bett), Babies MÜSSEN unbedingt möglichst viel im Tuch getragen werden, usw usf..
Und alle, die das nicht tun, sind schlechte Eltern. Kommt das jemandem bekannt vor?
Gut, zwar stille ich; Levi schläft in unserem Bett und wir schleppen ihn auch gerne im Tuch oder in der Manduca herum- aber 'leben und leben lassen', oder? So lange niemand zu Schaden kommt, ist es mir völlig wumpe wie andere das machen. Das gleiche nehme ich aber auch für mich in Anspruch!
Aber jetzt die gute Nachricht: Einige andere sehen das genauso.
Zum Glück habe ich bei meinem Rückbildungskurs einige Muttis getroffen, die zwar unterschiedlicher nicht sein könnten, aber alle entspannt, humorvoll und überhaupt nicht mit dem Anspruch des Allwissens mit der neuen Situation umgehen. Das, was ich von mir auch behaupte! Und genau das, was ich gesucht habe.
So ist unser wöchentlicher Babytreff entstanden, wo wir uns je nach Wetter in einem Café, Park oder auch in einer unserer Küchen gemütlich zusammenfinden, Kaffee trinken, den Babies beim rumölen zuschauen (von spielen kann noch keine Rede sein, es ist eher ein großes Hand-und Fussgemenge) und uns ungeniert über Themen austauschen, die sonst niemanden, wirklich niemanden der nicht gerade in derselben Situation ist, interessieren. Denn meine (kinderlosen) Mädels möchte ich mit den für mich im Moment weltbewegenden Themen wie Farbe und Konsistenz von Stuhlgang (des Kindes!) oder den Tücken der Breiherstellung nicht belästigen. Und wie gut das tut darüber zu quatschen, das glaubt man ja nicht!
Da ist M., ein quirliger Wuselkopf mit Haaren wie aus der Steckdose, die gefühlt 300 Wörter in der Sekunde sprechen kann und eine Tochter hat, die aussieht wie ein Riesen-Monchichi. Sie ist jemand, mit der ich selbst ohne Baby neben einem ähnlichen Humor jede Menge Gemeinsamkeiten habe. Wir treffen uns auch gerne mal zu zweit, bummeln durch die Stadt oder lungern stundenlang in unserem neuen Lieblingscafé herum (solange die Kleinen uns den Gefallen tun zu schlafen).
Dann  ist da B., eine Berlinerin, ursprünglich aus Marokko, die mit einem herrlich französichen Akzent Dinge sagt wie: 'Aber ein Glas Champagner geht doch trotz des Stillens immer, oder? Oder??? (worauf M. und ich uns beschämt ansahen und dachten: Gott, sind wir spiessig- 1,5 Jahre und kein Tropfen!).
L., ist Anfang Zwanzig, ihr Sohn "ungeplant, aber sehr willkommen", studiert Lehramt und ist eher nachdenklich und bedacht. Dass sie ca 10 Jahre jünger als wir anderen ist, merkt man ihr überhaupt nicht an.
R. ist Anfang Vierzig und ihre Tochter "ungeplant, aber sehr willkommen-nach dem ersten Schock!", hatte nach drei Wochen "die Schnauze voll vom Stillen" und geht ab August auch direkt wieder arbeiten. Da muss die Kleine dann halt mit acht Monaten in die Kita. Für mich wär das nix, aber wie gesagt, leben und leben lassen!
Zu guter letzt ist da N., die noch während der Schwangerschaft vom Vater des Kindes auf Nimmerwiedersehen sitzengelassen wurde und die schwierige Situation mit einer bewundernswert unverbitterten Grazie und Gelassenheit meistert. Leider ist der Kleine dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Das muss dann doch nicht sein, oder?
Das ist also unser kleiner Haufen zusammengewürfelter Neu-Mütter, und, wer hätte das gedacht- ich freue mich jede Woche wieder auf unser Treffen. 
Nächstes Mal gehts zu B.- ich bin gespannt ob sie uns ein Champagnerfrühstück anbietet!

2012/07/14

6 Monate

                                Januar

 

                            Februar



                               März



                                April



                                            Mai



                               Juni



Levi wächst soo schnell, viel zu schnell, und lernt jeden Tag etwas neues. Gestern hat er sich stundenlang über das Wort Hiiiiiiiiiieeeeeh kaputtgelacht, so doll, dass er einen Schluckauf davon bekam. Wo ist der Knopf um die Zeit still stehen zu lassen? 
Ich würde ihn sofort drücken, immer und immer wieder.
                                      

2012/07/12

205 km...

ist ein Ballon geflogen, den mein Vater in Levis Namen auf einem Dorffest in die Luft geschickt hat. Und dafür gab es heute für Levi den ersten Preis seines Lebens. Der erste von vielen behaupte ich jetzt mal! Das kann doch nur der Vorbote von Pulitzer, Nobelpreis, Oscar und Grammy sein, oder? Selbstverständlich war die Verpackung viel interessanter als das Präsent selbst (Förmchen und Schaufeln für den Sand)- da wurde begeistert und herzhaft hineingebissen, gerissen und angelüllt. Ein Traum. Sogar ein Foto für den Stadtanzeiger wurde bei der offiziellen Preisverleihung im Pfarramt geschossen- mehr Ruhm und Ehre geht nicht! Hochproffessionell hat Levi auch zu keinem Zeitpunkt in die Kamera geguckt, das machen nur Laien. Und so war sein triumphierender Blick viel subtiler- ich denke, im Geiste hat Levi mir in einer ergreifenden Dankesrede gehuldigt. Ich werde ihm zur Inspiration für die Zukunft nochmal Gwyneths Paltrows Oscar-Dankesrede von 1999 vorspielen.
Natürlich ganz unverbindlich!

2012/07/07

Lieber Levi

vorgestern bist Du sechs Monate alt geworden! Sechs Monate, unglaublich. In Holland bekommen Babies zum halben Geburtstag eine Torte mit dem Geburtsdatum obendrauf, da wird so ein Anlass ordentlich gefeiert! Dein Vater und ich haben uns darauf beschränkt, tausend mal am Tag zu erwähnen das Du jetzt ein halbes Jahr alt bist und wie schnell das ging und dass wir es uns ohne Dich gar nicht mehr vorstellen können. Und dann haben wir ein Stück Kuchen darauf gegessen, allerdings ohne Dir auch nur das geringste bisschen abzugeben- frech, ich weiß. 

Hier ein kurzes Update Deiner Fortschritte:

Gewicht:  6940 Gramm (laut U5 am 02.07.2012)
Größe:     64 cm

Essen:
Karotten mit Kartoffeln sind der Hit. Weniger angesagt: Pastinake. Völlig unzumutbar: Kürbis. Hier wurde der Mund wie beim Zahnarzt verschlossen und erst wieder geöffnet, als der Teller ausser Sichtweite war.
Apfelpampe: ist eigentlich gar nicht sauer, aber Du hast Dich wild geschüttelt als hättest Du auf ne Zitrone gebissen. Was haben wir gelacht! Dieses Geschmackserlebnis fandest Du aber so interessant, dass der Mund immer wieder erwartungsvoll aufging. 
Banane geht sowieso immer.Bis jetzt wird aber nur die Mittagsmahlzeit mit Brei ersetzt, die restlichen Mahlzeiten bestehen noch aus Muttermilch.


Motorik:
Auf dem Wickeltisch haben wir ordentlich mit Dir zu tun. Denn gemütlich auf dem Rücken liegen und das Mobile anglotzen reicht Dir schon lange nicht mehr. Neuerdings drehst Du Dich mittendrin auf den Bauch (sehr schön, wenn man nicht schnell genug die volle Windel entsorgt hat) und fummelst an den Kleidungsstücken und Cremes herum die so rumliegen. Auch in den Korb mit den frischen Windeln wurde schon gegriffen und alle in der Gegend herumgeschmissen. Herrlich! Ich hab ja sonst nix zu tun!
Der Schnuller und Du, das läuft. Mittlerweile nimmst Du ihn Dir selbst mit zwei Fingern und steckst ihn in den Mund. Wie rum, ist Dir egal. Mir auch.
Krabbeln funktioniert noch nicht. Das macht Dich leicht wahnsinnig, denn Du gibst Dir wirklich Mühe. Du schaffst es schon, den Pöter nach oben zu stemmen und Dich leicht vorzuschieben, aber dann scheitert die Mission daran, dass Du nicht weißt wie man die Arme dazu bewegt. Meistens hast Du Dir auch noch irgendein Stofftier/Spielzeug/Kleidungsstück/Teppich in den Mund gesteckt und die Sicht ist leicht behindert. Dann fängst Du an zu schimpfen und meckern und uns entrüstet anzuschauen, als wolltest Du sagen: JETZT MACHT DOCH WAS! Seht Ihr nicht wie ich mich abstrampel? 
Glaubs mir, Schätzelein, das wird schon. Und wir feuern Dich auch immer kräftig an.


Was Du magst:
*Fingerspiele, besonders das eine, bei dem man die Hand vor Deinen Augen dreht und singt: "Wie die Fahne auf dem Turme....lalala", Du weißt ja wie es weiter geht.
*Musik. Wir singen Dir eigentlich den ganzen Tag vor. Meistens totalen Quatsch, manchmal pädagogisch wertvolle Kinderlieder. An meine Grenzen kam ich, als ich (gemütlich in der Badewanne), aus dem Kinderzimmer das unerträgliche Pumuckellied ohrenbetäubend in Endlosschleife hören musste. Dein Vater liebt das seit seiner Kindheit und behauptet jetzt, Du fändest das auch ganz toll. Genau.
*meine Sonnenbrille. Du lachst Dich jedes Mal kaputt wenn ich sie aufsetze. Ich vermute jetzt einfach mal, weil ich so toll damit aussehe, oder? EIn anderer Grund fällt mir nüscht ein!
*mit den Fingern über alle Oberflächen zu kratzen. Das tut oft weh in den Ohren, aber nix für ungut. Ich sehe ein, dass das muss.
*herumgetragen werden. Beim Spazierengehen die Gegend bestaunen. Menschen anglotzen. Der Kinderwagen ist ja was für Babies und kommt nur noch in Frage wenn Du todmüde bist. Also fast nie.
*in die Luft geworfen werden oder durchgekitzelt zu werden. Habe gestern festgestellt, dass Du kitzelig unter den Füssen bist. Hihi!


Was Du nicht magst:
*an- und ausgezogen zu werden. Eine Zumutung!
*länger als zwei Minuten aufs Essen zu warten. Eine Zumutung!
*längere Zeit auf dem Bauch zu liegen. Eine Zumutung!
*abends ins Bett zu müssen und ü-ber-haupt-nicht müde zu sein. Eine...huch, schon eingeschlafen.


So viel ist passiert in diesem halben Jahr und aus dem winzigen Neugeborenen ist ein quietschfideles, strampelndes Baby geworden, welches fast immer gute Laune und das charmanteste zweizähnige Lächeln der Welt hat. Auf die nächsten sechs Monate!