2013/08/30

Tag 5-7


Die Tage dümpeln so vor sich hin. Levi liebt den Strand und das Wasser. Er sammelt Steine und steckt sie sich stolz in die Hosentaschen, matscht mit Wasser und Sand herum und fragt zwischendurch immer mal wieder: "ladoladola? ladoladola?", was für Kenner heisst: könnte ich bitte noch ein Stück Schokobrötchen haben?"
Als es sich gestern nachmittag am Himmel ein wenig zuzog, sind wir zur Streichelstunde der örtlichen Tierrettung gefahren: Levi hat todesmutig Ziegen mit Stroh und Salat gefüttert (Arme ausgestreckt, Mund sperrangelweit offen, blitzende Augen) und sich heimlich auch einen der Kraftfutter-Pellets gegönnt. Das habe ich aber erst bemerkt, als der Snack halbverdaut wieder ausgespuckt wurde. Nun ja.
Er hat Hängebauchschweine gestreichelt und versucht, einem Huhn seinen Schnuller anzubieten: Tiere sind bei ihm einfach immer ein Hit. 
Heute waren wir zu Besuch auf einem Erlebnis-Bauernhof: wir haben Trecker aller Formen und Grössen bewundert, Schafe, Kühe, Kaninchen und Pferde gesehen und stundenlang auf dem riesigen Spielplatz mit Trampolin, Babyrutsche und Sandkasten zugebracht. Levi war so beschäftigt, dass ich mein Stück selbstgebackenen (von der Hofherrin, nicht mir- ich bitte euch, wir sind im Urlaub) Kuchen unbehelligt von "ladoladola?" geniessen konnte. Wann war das denn das letzte Mal der Fall? Ich erinnere mich nicht!
Wir geniessen jeden tag in vollen Zügen, hier gibt es soviel zu unternehmen und zu sehen! Manchmal, ganz manchmal packt mich das schlechte Gewissen weil mein Mann nicht dabei sein kann, sondern ein paar Kilometer entfernt von uns arbeiten muss. Aber hey-was soll ich machen? Er gönnt es uns ja und freut sich, dass wir uns immerhin morgens und abends sehen können. 
Und natürlich LIEBT er es, wenn Levi ihn um sieben Uhr morgens, nach einem langen Nachtdreh und nur drei Stunden Schlaf, in die Wange kneift, erwartungsvoll sagt: "PAPA!PAPA!!" und ihm einen gestern gefundenen Stein unter die Nase hält.
Natürlich bin ich dann eine gute Ehefrau und schnappe mir das Kind für einen Spaziergang, damit der Papa ausschlafen kann. 
Sonst schmeisst er uns am Ende noch raus!
Love, Blinki





2013/08/27

Tag 4

Muscheln gesucht. Löcher gegraben. Im Strandkorb abgehangen. Mit Windel und Body ins Meer gesetzt. Mama ausgelacht, weil sie keine Ersatzkleidung mithatte (Anfängerin!).Eis mit Schokostreuseln gegessen. Papa am Drehort besucht.
Nach dem Abendessen umgehend in einen komatösen Schlaf gefallen.
Life is good!


2013/08/26

Schöne Grüße!

auf der Fähre dem Sonnenuntergang entgegen

Ferienwohnung direkt am Strand? Check.
Sonne? Check.
Am ersten Abend einen leckeren Kapitänsteller gegessen? Check.
Zufriedenes, entspannte Kind? Check.

Es läuft! Eine schöne Woche Euch!
Love, Blinki

2013/08/23

Reif für die Insel

Liebe Leute, 
morgen geht es in den Urlaub- ich freu mich so! Levis Papa ist beruflich auf der Insel Föhr zugange, und da er netterweise in einer Ferienwohnung direkt am Meer einquartiert wurde, reisen der Kleine und ich ihm für zwei Wochen hinterher. Wir freuen uns auf das Meer, die Robbenaufzuchtsstation, Kutschfahrten am Strand und natürlich am allermeisten auf den besten Papa der Welt. 
Ich halte Euch auf dem laufenden. Winke, winke!

kommt natürlich auch mit: der Schneebesen, ohne den geht nämlich gerade nichts mehr
Love, Blinki

2013/08/18

Flohmarkt, we love you

...wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.



Dinge, die die Mutter auf dem Flohmarkt aussucht


Dinge, die das Kind sich selbst aussucht



Die Waschmaschine ist ein grosser Hit. Ob sich meine Hoffnung, dass die große Waschmachine demnächst von kleinen Patschehänden, die eine Fernbedienung und zwei Bauklötze hineinlegen oder einfach das Programm mitten im Waschgang umstellen, verschont bleibt, wird die Zukunft zeigen. 
Levi hat den Flohmarkt jedenfalls triumphierenden Blickes, die Waschmaschine fest auf seinem Schoss umklammert, verlassen. Zuhause wandert sie im Moment von Zimmer zu Zimmer, je nachdem wo er gerade damit beschäftigt ist Chaos anzurichten. Sogar im Elternbett wurde sie schon gesichtet, die Eltern hat es jedoch nicht gestört, wurde ihnen dadurch doch morgens noch ein paar Minuten mehr Zeit zum dösen vergönnt.

2013/08/14

Immer schön langsam

Levi hat sein eigenes Tempo, und das ist auch gut so. Wir haben uns zum Glück nie von Aussagen wie "er müsste jetzt schon dieses oder jenes, aber AUF JEDEN FALL das hier können oder machen" beinflussen lassen, sondern einfach darauf vertraut, dass das schon irgendwie wird. Und es wurde. Wie mit dem Trinken aus dem Becher (Kinderarzt: "jetzt mit neun Monaten sollte er Wasser nur noch  aus dem Becher, nicht aus Babyflaschen oder Schnabeltassen oder ähnlichem trinken). Levi hat das aber überhaupt nicht eingesehen und sich strikt geweigert. Und nachdem er sich den Inhalt seines Bechers diverse Male hingebungsvoll über dem Kopf ausgeleert hat, hatten wir ein Einsehen und beschlossen, dass er gerne noch einige Zeit aus dem Trinklernbecher trinken kann wenn er mag. Zwingen und krampfhaft üben wollten wir das nicht. Wozu? Auf ein paar Monate kommt es da doch nicht an. Und siehe da, irgendwann nahm er den Becher fest in seine beiden kleinen Hände und trank, als hätte er nie ein anderes Gefäß dafür benutzt. Und so geht es uns mit fast allen Dingen. Irgendwann macht er es von alleine, wir bieten ihm Dinge immer mal wieder an, er weiß, dass es sie gibt, Äpfel zum Beispiel (da wird noch immer stumm der Kopf geschüttelt), und wenn er soweit ist, gibt er das Signal. Und so haben wir so gut wie nie Stress. Natürlich gibt es Dinge, wo es keine Diskussion gibt, beim Zähneputzen zum Beispiel, aber zum Glück macht ihm das Spass und er ist sehr ambitioniert bei der Sache.
Manche Signale übersehe ich natürlich geflissentlich. Zum Beispiel hat er mich schon einige Male deutlich wissen lassen, dass er so was von bereit für ein großes Stück Sahnetorte oder das Riesen-Klettergerüst auf dem Spielplatz wäre. Da schüttle ich dann einfach stumm den Kopf.
Beim alleine, im eigenen Zimmer, schlafen ist es genauso. Wie ich schon des öfteren erwähnt habe, ist Levi ein wirklich guter Schläfer. Wir praktizieren ja das co-sleeping im großen Familienbett, und das klappt ganz wunderbar. Der Kleine schläft (wenn er nicht gerade Zähne bekommt oder krank ist) um die zwölf Stunden durch. Und zwar richtig durch, ohne zu mucken. Bisher jedenfalls. In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass er immer genau dann einen unruhigeren Schlaf bekam und anfing sich zu wälzen, wenn wir zu ihm ins Bett gekommen sind. Und so langsam haben wir das Gefühl, dass er bereit ist alleine zu schlafen. Das kommt insofern gelegen, als im Dezember ja sein kleiner Bruder zur Welt kommt und dann auch mit ins (Beistell)Bett zieht. Und Levi soll ja nicht das Gefühl bekommen, dass wir ihn aus unserem Schlafzimmer rausschmeissen weil ein neues Baby einzieht, deshalb muss das umquartieren in den nächsten Wochen stattfinden. Also ist unser nächstes großes Projekt das alleine schlafen im eigenen Zimmer. Allerdings halte ich nichts von Schlaflernprogrammen und schon gar nichts vom schreien lassen, auch nicht für kurze Zeit. Und schlafen lernen muss Levi ja auch nicht, das kann er schon ganz prima. Er soll ja nur lernen, im eigenen Zimmer zu schlafen. Und er soll lernen, dass das nicht heisst, das er plötzlich nachts alleine ist. Er kann sich darauf verlassen, dass wir immer sofort zur Stelle sind, wenn er uns braucht.
Ich habe mir als Lektüre das Buch "Besucherritze" von Eva Solmaz zugelegt und bin begeistert. Meine Theorie, dass das schreien lassen traumatisch für Kinder sein kann, und sie nicht lernen zu schlafen, sondern dass die Mama einfach nicht kommt wenn sie rufen, wird hier durch diverse Studien eindrucksvoll belegt. Das Buch hat mich noch darin bestärkt, dass Levi den Übergang als so sanft wie möglich empfinden soll, und wenn überhaupt, als aufregenden Schritt zum "großer Junge" Dasein.
Die Autorin beschreibt, dass Kinder, wenn schreien gelassen, irgendwann aufhören zu weinen und einschlafen. Aber nicht weil sie gelernt haben alleine einzuschlafen und das ok finden, sondern einfach weil sie resignieren und aufgeben. Wie traurig ist das denn bitte? Wieviel Verlustängste und Bedürfnisse werden denn da ignoriert? Die Autorin schlägt das "bindungsorientierte Schlafenlernen" vor: sobald as Kind signalisiert, dass es einen braucht, kehrt man unverzüglich zu ihm zurück und gibt ihm alle Nähe, die es verlangt. Man nimmt es auf den Arm, singt noch etwas vor, was auch immer. Vielleicht ist das etwas langwieriger und anstrengender als andere Methoden (oft wird empfohlen, das Kind auf keinen Fall aus dem Bett zu nehmen), aber hier lernt das Kind: "ich kann mich auf meine Eltern verlassen und brauche keine Angst zu haben-wenn ich rufe, kommen sie." Studien besagen, dass Kinder, deren Mütter sofort reagieren, auf lange Sicht länger und besser schlafen. 
Ich bleibe ja bis heute neben Levi sitzen bis er eingeschlafen ist. Ich singe ihm ein paar Lieder vor, und meistens schlummert er noch währenddessen sanft und selig ein. Das werde ich auch in Zukunft so machen, und dann mal schauen was passiert. Vielleicht ist der Umzug in sein eigenes Zimmer für ihn einfach nur aufregend und schön. 
Ich glaube, er ist soweit. Und ich bin es auch.
Nächste Woche geht es los. Wünscht mir Glück!
Love, Blinki

2013/08/09

Momente...

...in denen man leise innerlich aufschluchzt: wenn das Kind sich nach einem langen Tag beim Zubettgehen zunächst schlafend stellt, um dann die gerade leise aus dem Zimmer schleichende Mutter durch quietschendes Aufspringen und eine Vorführung des Ententanzes zu beglücken. Schnief!

2013/08/06

Halbzeit, und es wird ein....

Ab heute bin ich in der 20. Schwangerschaftswoche. Es ist verrückt wie schnell das diesmal geht. Während meiner Schwangerschaft mit Levi habe ich die Tage gezählt, zum Schluss die Stunden, und jeden Entwicklungsschritt in diversen Büchern, Zeitschriften und Apps nachgelesen. "Ihr Kind ist diese Woche so groß wie eine Olive, ab heute ist das Gehör ausgebildet, usw...", ich wusste alles zu jedem Zeitpunkt ganz genau. Diesmal ist es völlig anders. Nicht nur, dass wir so sehr von dieser freudigen Nachricht überrascht wurden-nein, mit einem kleinen Wirbelwind im Haus, der jede Gelegenheit nutzt um waghalsig seine Umwelt zu erkunden, bleibt einfach weniger Zeit sich intensiv mit dem wachsenden Bauch und seinem kleinen Bewohner zu beschäftigen. Nur Abends, wenn Levi im Bett ist und selig schlummert, habe ich Gelegenheit meinen Bauch mit dem toll riechenenden Öl einzureiben, welches mein Mann mir geschenkt hat (und angeblich  den ollen Schwangerschaftsstreifen vorbeugen soll),in mich hinein zu horchen und die ersten zaghaften Bewegungen des Kleinen zu spüren. Denn ja- es wird wieder ein Junge! Wir sind begeistert, denn ein Mädchen wäre zwar auch schön gewesen, aber mit kleinen Jungs kenne ich mich jetzt aus, und so haben die beiden Racker, wenn sie größer sind, einen "partner in crime" um ihre Eltern gemeinsam in den Wahnsinn zu treiben. Dadurch, dass sie vermutlich fast auf den Tag genau zwei Jahre auseinander sein werden, ist der Altersunterschied auch nicht zu groß, und ich hoffe, die beiden können toll miteinander spielen und Unsinn machen. Meine Schwester ist auch nur zwei Jahre jünger als ich, und bis heute (abgesehen von ein paar Aussetzern in der Pubertät) verstehen wir uns prima. Als Kinder haben wir uns die verschiedensten Spiele ausgedacht, haben mit Puppen und Barbies gespielt, Klamotten geteilt und uns auch ordentlich gestritten. Genauso wie es sein muss. Wenn es aber darauf ankam, haben wir immer zusammengehalten, und das wünsche ich mir für meine Söhne auch. 
Mein Bauch wächst übrigens in Rekordgeschwindigkeit. Ich kann zwar stolz vermelden, dass ich bisher weniger zugenommen habe als bei Levi, jedoch passen mir die meisten Sachen schon nicht mehr und meine bequeme Schwangerschaftsjogginghose mit dem riesigen Elastikband ist schon seit der zwölften Woche mein ständiger Begleiter- sehr zum Leidwesen meines Mannes. Ansonsten ist er toll wie eh und je, erträgt meine Hormongesteuerten Launen mit einem leichten Schmunzeln, und holt mir Abends blitzschnell Schokoeis vom Kiosk wenn ich auch nur andeute, dass das Baby dieses gerade dringend braucht. ICH persönlich würde mich ja nur von gesunden Dingen ernähren, aber das Baby verlangt einfach manchmal nach Eis oder Schokolade...
Levi ist derweil wie immer sein schelmisches Ich, mittlerweile weiss er genau, wie man meinen Mann und mich zum Lachen bringt und setzt das auch gezielt ein. Natürlich können wir ihm fast nichts übelnehmen, ausser, er weigert sich Abends um zehn immer noch zu schlafen. Andererseits, bei dem Wetter fällt mir das auch schwer. Spätestens seit er laut und deutlich "PAPA" ins Babyphone sagen kann, hat er meinen Mann sowieso um den Finger gewickelt und dieser kommt schnell mit einem Buch unter dem Arm ins Schlafzimmer geeilt um eine letzte, "aber wirklich allerletzte", Geschichte vorzulesen.
Ah, the good life!
Love, Blinki